Auf der langen Busfahrt nach Süden machen wir an der Küste von Otago zwischen Moeraki und Hampden Halt. Der Körper schreit nach Bewegung und so jogge ich spontan den Strand entlang, vorbei an den bis zu zwei Meter großen Steinkugeln, die hier regelmäßig vom Meer freigespült werden. Bis der Bus nur noch ein kleiner Farbkleks ist, am Horizont.
Die Moeraki Boulders entstanden durch Zementation von Calcit aus Porenwasser von paläozänen Sedimenten. Ähnliche Formationen gibt es auch an mehreren anderen Stellen in Neuseeland oder sonstwo in der Welt, z.B. an der Küste Englands, meist sind die Kugeln aber nicht so groß. Ihre Entstehung ist noch nicht vollständig geklärt. Möglicherweise wurden Steinchen über Jahrzehntausende im flachen Schlamm hin- und hergerollt, während sich Schicht um Schicht anlagerte und verfestigte. So ähnlich wie Kinder früher, als es noch Schnee gab, die großen Kugeln für Schneemänner gerollt haben. Oder wie beim Kerzenziehen.
Dass die Boulders das spielerische Werk von Außerirdischen seien, welche von den Menschen als Götter verehrt wurden, ist wohl eher nicht anzunehmen … (Erich von Däniken), auch wenn man immer wieder auf Menschen stößt, die diesen abseitigen Hypothesen etwas abgewinnen. Seit den 1970er Jahren ist eine neue Mythologie entstanden, die sich Präastronautik nennt, aber Parallelen zum griechischen Götter-Universum hat. Mit Anthropologie, Geologie oder Geschichtswissenschaft hat das nichts zu tun.
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Beitragsbild: Mirke, 2012.
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