Wir machen bei minus 10 Grad einen Spaziergang über (!) die Krumme Lanke (Beitragsbild), die mit einer 20 Zentimeter dicken Eisschicht zugefroren ist. Und sind natürlich nicht die einzigen; da wird Ski und Schlittschuh gefahren, Hockey gespielt, spazieren gegangen und sogar gebadet. Hierfür haben die Kälteunempfindlichen ein quadratisches Loch ins Eis gehackt, viel Spaß.
Auf dem Eis hat sich einer mit einem Glühweinstand eingerichtet und macht wahrscheinlich das Geschäft seines Lebens – eine Szenerie wie auf einem Breughel-Bild. Der See macht seltsame Geräusche, wenn jemand hinfällt, es klingt wie ein Testgeräusch aus einem riesigen Basslautsprecher: Dounck!
Vor einigen Tagen schwitzte ich noch bei 30 Grad in Singapur, jetzt pfeift mir Eisesluft ins Gesicht und es ist ein Gefühl, als würde einem die Haut abgezogen. Nach 1,5 Stunden bin ich trotz dicker Winterkleidung bis auf die Knochen durchgefroren und ich will nur noch ins Warme …
Entwicklung 2012 bis heute
Krumme Lanke und Schmargensee sind seither nicht mehr so dick zugefroren. Im Februar/ März 2018 brachte das Tief „Beast from the East“ nur kurzzeitig extreme Kälte und tragfähiges Eis. Seit 2019 gibt es überwiegend milde Winter, die Seen und Flüsse frieren nicht mehr zu. Gegenüber den 1980er Jahren ist die mittlere Temperatur in Berlin bereits um 1 Grad gestiegen. Bis 2100 rechnen Klimaforscher z.B. am Potsdam-Institut für Klimafolgenforschung mit weiteren +3,3 Grad. Das Klima in Berlin könnte gegen Ende des Jahrhunderts dem heutigen von Toulouse in Südfrankreich
[1] klimagaerten.de: Berlin 2100: Temperaturen wie in Toulouse, wetter.com: Düstere Zukunft für Berlin? Forschende blicken ins Jahr 2100. ▲
Beitragsbild: Mirke, 2012.
Verwendung des PICR-Logos mit freundlicher Genehmigung durch PICR, 19.05.2024.
1285.1 Mirke, 2012 (für 2 Fotos). ▲
1285.2 Mirke, 24.08.2025. Datenquelle: meteo.plus, 25.08.2025. ▲