Strom aus Wärme

Strom aus Wärme

In Deutschland lag der Anteil der Erneuerbaren 2012 bei etwa 20%, in Neuseeland waren es damals schon etwa 70%. Bis 2025 sollten es 90% werden; in Deutschland wollte man bis 2020 „ehrgeizige“ 35% erreichen. Den größten Anteil hatte damals in Deutschland erstaunlicherweise die Stromgewinnung aus Biogas, in Neuseeland spielten Wasserkraft und Geothermie die Hauptrolle. Das Beitragsbild zeigt eine Geothermie-Anlage bei Rotorua.

Überraschenderweise schaffte man 2019 in Deutschland schon einen Anteil von 46% [1], wobei Windenergie mit 24,5% den Hauptanteil lieferte. Mit einem Anteil von 59,4% stammte der im Jahr 2024 inländisch erzeugte und ins Netz eingespeiste Strom in Deutschland nun mehrheitlich aus erneuerbaren Energiequellen. Der Anteil der Windkraft an der Stromerzeugung lag 2024 bei 30,8%. Selbst teilweise große Länder wie Namibia, Paraguay, Kenia, Brasilien, Angola, Chile oder Kanada haben Deutschland inzwischen überholt und machen es besser.

Neuseeland hatte 2018 immerhin einen Gesamtanteil von 80% geschafft [2], Wasserkraft war hier mit 57% dabei. 2024 waren es schließlich 85,1%, wobei Wasserkraft 51% und Geothermie rund 22% ausmachten. Auch wenn das Ziel von 90% für 2025 wohl verfehlt wird, gehört Neuseeland damit weltweit zu den Spitzenreitern in Sachen grünem Strom – direkt hinter Ländern wie Norwegen oder Uruguay [3].

© Bildrechte: 1112.1

Umweltbundesamt: Anteil erneuerbarer Energien in den Sektoren Strom, Wärme und Verkehr bis 2023 in Deutschland.

Die Energiegewinnung aus geothermischen Quellen zählt man gemeinhin zu den regenerativen Energien, da die Erdwärme in den oberen 5 Kilometern der Erdkruste rechnerisch den Energiebedarf der gesamten Menschheit für die nächsten 100 Jahre decken könnte. Spitzfindig gedacht ist der Begriff der „regenerativen“ Energiequellen ein Nonsense, da erdgeschichtlich betrachtet auch die Sonne in einigen Millionen oder Milliarden Jahren ausgebrannt sein wird und erlischt – und damit auch Solar- und Windenergie nicht „unendlich“ verfügbar sind. Alles andere würde auch dem Entropie-Grundsatz widersprechen, wonach die Welt auf einen Zustand der gleich verteilten Energielosigkeit, sozusagen langweiligen Mittelmäßigkeit, zustrebt.

In jedem Fall ist für Neuseeland in den kommenden Millionen Jahren hinsichtlich Energie-Gewinnung aus geothermalen Quellen noch einiges drin. Nach meinen Recherchen liegt das Potential der geothermischen Energieerzeugung in Neuseeland bei 3.600 MWe, was 70% des landesweiten Verbrauchs entspräche.

195 + 35 Aufrufe – LDS: 12.02.2025

 


Fußnoten

[1] erneuerbareenergien.de: Sensationelle 46 Prozent Erneuerbare im Strommix 2019

[2] theagilityeffect.com: Wasserkraft – im neuseeländischen Energiemix von zentraler Bedeutung

[3] wikipedia.org: Liste der Länder nach Stromerzeugung aus erneuerbaren Energien


Beitragsbild: Mirke, 2012.

1112.1   Umweltbundesamt (UBA) auf Basis AGEE Stat, Stand 02/2024. Bearb. von Mirke (Ausschnitt), 12.06.2024.  


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