Der Milford Sound gilt gemeinhin als die größte Attraktion des südlichen Neuseelands und so geht es heute schon recht früh von Te Anau aus los. Denn auf der ca. 120 Kilometer langen Stecke warten noch viele weitere Naturschönheiten. Zunächst geht es den See Te Anau entlang nach Norden bis zu den Te Anau Downs. Hier biegt die Straße rechts ab durch eine spektakuläre Landschaft, die durch die letzte Eiszeit geprägt wurde. Spätestens nach dem großen Schild links am Wegesrand, das den Beginn des Naturschutzgebiets markiert, bietet sich im Eglington Valley dem Touristen eine beeindruckende Bergwelt, die stark an Norwegen erinnert. Mehr als 20 Prozent Neuseelands sind ausgewiesene Naturschutzgebiete, in Deutschland sind es weniger als ein Prozent der Landesfläche.
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Seit Wochen hat es nicht mehr viel geregnet und jetzt im Januar ist Sommer und die Wiesen sind gelb. Das graue Gestein, der grüne Wald, der blaue Himmel bilden dazu eine faszinierende, intensive Farbkombination.
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Nach ungefähr 50 km erreichen wir die Mirror Lakes, auf deren glasklarer Oberfläche sich die Bergkulisse fast perfekt spiegelt (links).
Vom Key Summit haben wir einen tollen Blick in mehrere Täler und auf einen Wasserfall. Wir fahren durch den einspurigen Homer-Tunnel und vom Kamm wieder abwärts bis The Chasm. Vom Parkplatz aus kann man durch einen Urwald mit Baumfarnen und moosbewachsenen Baumriesen zu den Stromschnellen des Cleddau schlendern (unten).
Man merkt, dass es hier regelmäßig viel regnet – am Milford Sound fallen pro Jahr mehr als 8 Meter Regen pro Quadratmeter! In Deutschland sind es im Durchschnitt weniger als 1000 mm (ein Meter).
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Der 15 Kilometer lange Milford Sound ist eigentlich ein Fjord, der von über 1000 Meter hohen Felswänden umschlossen wird. Bei der großen Regenmenge ist klar, dass sich viele kleine und große Wasserfälle überall in den Fjord ergießen, darunter die 155 Meter hohen Stirling-Fälle (links). An den Hängen wächst ein Gemäßigter Regenwald. Im Wasser leben Robben, Pinguine und Delfine.
Das Wasser des Fjordes bildet zwei Schichten. Das schwerere salzhaltige Meerwasser wird von einer Schicht Süßwasser überdeckt. Diese enthält viele durch den starken Regen aus dem Boden gelöste Gerbstoffe. Dadurch herrschen im darunter liegenden Salzwasser Lichtverhältnisse, die es sonst nur in weit größeren Tiefen gibt. So lassen sich im Milford Sound Flora und Fauna der Tiefsee beobachten.
Wir haben die VIP-Lounge eines Ausflugs-Katamarans gebucht und es gibt Sekt, Kuchen, Sandwichs und Obst (!). Die Stimmung steigt und es wird viel über den italienischen Kapitän gelacht, der vor der Isola del Giglio ein Kreuzfahrtschiff auf Grund gesetzt hat, woraufhin er als einer der ersten mit seiner blonden Geliebten in ein Rettungsboot "gefallen" ist.
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Beitragsbild: Mirke, 2012.
Verwendung des PICR-Logos mit freundlicher Genehmigung durch PICR, 19.05.2024.
384.5 Mirke, Youtube-Terms, 2012. ▲